Beim Blockhausbau können verschiedene Techniken zum Verbinden der einzelnen Stämme und Bohlen zum Einsatz kommen. Für welche davon Sie sich entscheiden, beeinflusst vor allem das Aussehen Ihres Holzhauses, hat aber auch Einfluss auf den Aufwand beim Bauen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten Vorgehensweisen sowie ihre jeweiligen Vor- und Nachteile vor.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Eckverkämmung mittels Rundkerbe
- Verbindung mit rechteckiger Fräsung
- Blockhausbau mit Schwalbenschwanz
- Fazit: Zahlreiche Möglichkeiten führen zum Ziel
Das Wichtigste in Kürze
- Blockhäuser aus Naturstämmen werden in der Regel mit runden Einkerbungen in den Stämmen verbunden, hier sind Dichtungsbänder Pflicht.
- Blockbohlen werden meist mit rechteckigen Einkerbungen verbunden und können sowohl als Langecke mit überstehenden Enden oder als glatte Cityecke gestaltet werden.
- Der Schwalbenschwanz ist eine besondere Technik zur Eckverbindung, die sowohl gut aussieht als auch zuverlässig funktioniert.
Eckverkämmung mittels Rundkerbe
Zu den einfachsten und beliebtesten Verbindungstechniken beim Blockhaus bauen gehört die sogenannte Rundkerbe. Dabei wird einer der beiden Stämme so zugeschnitten, dass er perfekt auf seinen Partner passt. Dabei kann die Einkerbung sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite erfolgen. Letzteres ist meist vorteilhafter, weil sich dann keine Feuchtigkeit in der Kerbe sammeln kann.
Besonders stabil fällt die Verbindung aus, wenn nicht nur eine einfache Kerbe gefräst wird, sondern diese darüber hinaus auch mit einer Nut und Feder ausgestattet wird. Auf diesem Prinzip beruht beispielsweise die schwedische Technik der Enkelkattsknut. Das Einarbeiten eines Kompressionsbandes dichtet die Verbindung zusätzlich ab und macht das Blockhaus damit wind- und regendicht.
Verbindung mit rechteckiger Fräsung
Kommen keine vollständigen Stämme, sondern Blockbohlen zum Einsatz, werden diese meistens über rechteckige Kerben miteinander verbunden. Eine besondere Variante in diesem Zusammenhang ist die japanische Blockhausbautechnik Azekurazukuri. Hier werden alle Bohlen sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite rechteckig eingekerbt, um perfekt aufeinander zu passen. Dadurch entsteht eine sehr dichte Eckverbindung, die weder Wind noch Feuchtigkeit ins Innere lässt.
Blockhausbau mit Schwalbenschwanz
Beim Blockhausbau mit dem Schwalbenschwanz, auch Tiroler Schloss genannt, ragen die Enden der Blockhausbohlen nicht über die Eckverbindung hinaus. Für eine sichere, stabile und gleichzeitig dichte Verbindung werden alle Balken sowohl oben als auch unten eingekerbt. Dabei verläuft die Kerbe leicht schräg, sodass die Blockhausbohle nach außen wieder breiter wird, was für zusätzliche Stabilität sorgt.
Ein mit Schwalbenschwanz gebautes Blockhaus hat einen weniger rustikalen Look als eines mit klassischen Rundstämmen oder ein Holzbohlenhaus mit Langecke. Es fügt sich daher zum Beispiel besser in ein modernes Neubaugebiet ein. Viele Menschen schätzen außerdem die von innen leichter zugänglichen Ecken, die zum Beispiel das Staubsaugen oder Putzen erleichtern.
Fazit: Zahlreiche Möglichkeiten führen zum Ziel
Die Vielfalt der Verbindungstechniken im Blockhausbau ist beeindruckend, wie auch das Buch „Notches of all Kinds” von Allen B. Mackie verdeutlicht. Wir bei Naturhaus Lanz benutzen zum Beispiel die Diamond-Notch-Verbindungstechnik. Dabei werden an der unteren und oberen Seite der Stämme jeweils zwei Sättel angeschnitten, was das Entfernen von mehr wasserführendem Holz (äußere 4 bis 8 cm) erforderlich macht. Diese Methode führt zu einer deutlich geringeren Setzung unserer Häuser, nur etwa 4 %.
Für welche Verbindungstechnik Sie sich bei Ihrem Blockhaus entscheiden, beeinflusst vor allem das Aussehen Ihres Holzhauses, nicht aber seine Funktion. Bei der klassischen Eckverbindung mit Langecke sind leistungsfähige Dichtungsbänder Pflicht, um eine zuverlässige Isolierung zu gewährleisten. Raffinierte Verbindungstechniken sind zwar etwas aufwendiger, halten dafür aber länger und sorgen für einen einzigartigen Look.